Fröhliche Frau am Schreibtisch

Home-Office oder mobiles Arbeiten – eine neue Erfahrung in der Corona Zeit

Home-Office und mobiles Arbeiten im Fadenkreuz des Corona-Virus – Fluch und Segen zugleich

Zuhause ist, wo die Arbeit ist? So gern sich Arbeitgeber dieser Illusion hingeben, so sehr bewahrheitet sich diese These in Zeiten der Corona-Pandemie. Denn das, was sich viele Arbeitnehmer seit Längerem erhoffen, „muss“ erst zum Resultat einer Seuche werden, um seine Berechtigung in der Realität zu finden. Aus Arbeitnehmer-Sicht lautet dieses Novum wie folgt: Arbeit ist, wo das Zuhause ist.

 

Digitale Vernetzung schafft kontaktlose Arbeitsprozesse

Home-Office

Mit Beginn des neuen Jahrzehnts macht die Digitalisierung vor kaum einem Unternehmen mehr halt. Dokumentenmanagement-Systeme verarbeiten Unterlagen auf elektronischem Weg, so dass via Online-Anbindung von jedem Ort der Welt darauf zugegriffen werden kann. Dem Laptop ist gleich, ob er inmitten des Büros mit mehr oder minder lieb gewonnenen Kollegen oder auf dem heimischen Sofa aufgeklappt wird. Da viele Angestellte auf kein eigenes Home-Office im Sinne eines separaten Raumes zurückgreifen können, verschmelzen Job und Privatleben beinahe unmerklich und Grenzen verwischen immer mehr. Wer ohne Konzept und Willensstärke den Dingen ihren Lauf lässt, läuft Gefahr, sich Schwierigkeiten auszusetzen, für die die Inkubationszeit dramatisch kurz ist.

Erstmal ein Kaffee – wenn die Kaffeemaschine im Dauerbetrieb läuft

Durch den fehlenden Umgang mit Kollegen, Kunden und Vorgesetzten ist zwar die Wahrscheinlichkeit zur Corona-Kontamination extrem reduziert, die Wahrscheinlichkeit, den Kaffee ganztägig im Pyjama zu genießen, jedoch überdurchschnittlich erhöht. An dieser Stelle sind nun ein erhöhtes Maß an Selbstmotivation oder Skype-Konferenzen gefordert, die den Schlafanzug in den Sack stecken. Ein „Was ich heute kann besorgen, das verschiebe ich auf morgen“ birgt die Gefahr, Aufgabenberge zu horten wie Filtertüten aus leer gekauften Supermärkten.

Hinzu kommt, dass das (Arbeits-)Leben zuhause fehlende soziale Kontakte zur Folge hat, wenn man die sozialen Netzwerke nicht als solche betrachtet. Der bisherige Kaffeeplausch mit den Kollegen wird jetzt durch einen mit Hund ersetzt und stellt für viele Neu-Home-Officer eine völlig neue Erfahrung dar. Ähnlich wie es häufig Müttern mit Neugeborenen geht, die ganztägig kaum melodischere Klänge als Baby-Gebrabbel zu hören bekommen, ist ein Lagerkoller in der auferlegten Selbst-Isolation häufig vorprogrammiert.

Aus dem Weg, ich muss arbeiten! – Workaholics und kein Ende in Sicht

PschokriseEine weitere gefährdete Gruppe sind diejenigen, die nach dem eingangs erwähnten Motto „Zuhause ist, wo die Arbeit ist“ agieren. Bei ihnen läuft zwar auch die Kaffeemaschine, aber höchstwahrscheinlich, um die Augen noch offen halten zu können. Tief versunken in die Aufgaben, die der Boss aufgetragen hat, haben sie Schwierigkeiten, abzuschalten und den dringend benötigten Abstand zu finden. Kommt jetzt noch ein Partner ins Spiel, kann Knatsch zur Tagesordnung werden.

Während man sich im sonst üblichen Berufsalltag mehr oder minder 40 Stunden die Woche aus dem Weg geht, kann die Dauerpräsenz von Paaren ungewollte Reibungspunkte verursachen. Der urlaubsähnliche Modus, in dem man sich beim Abendessen möglicherweise weniger von den Erlebnissen des Tages zu berichten hat, kann Streitpotenzial in sich tragen und bei fehlender Umsichtigkeit ernsthafte Probleme in der Partnerschaft verursachen.

Smart durch den Arbeitsalltag in Zeiten von Corona navigieren

Wenn Sie nicht wollen, dass sich die Corona-Krise für Sie persönlich in eine Psychokrise oder Beziehungskrise verwandelt, helfen ein paar simple Gedanken, um der neuen, ungewohnten, aber durchaus vorteilhaften Home-Situation Herr zu werden.

#1 Schaffen Sie ein räumliches und zeitliches Gefüge

Kleiden Sie sich, als würden Sie das Haus verlassen. Installieren Sie Ihre Arbeitsmittel dort, wo Chipskrümel keine Chance haben, sich in der Tastatur zu verfangen.

Die Couch sollte dem wohlverdienten Feierabend vorbehalten bleiben. Wenn nicht arbeitgeberseitig vorgegeben, legen Sie fixe Arbeitszeiten fest, planen Sie Pausen ein und schalten Sie Ablenkungsquellen aus.

#2 Belohnen Sie sich

Für jeden eingehaltenen Tagesplan gönnen Sie sich eine Annehmlichkeit. Ob ein Vollbad bei Kerzenschein, der im Streaming-Angebot neu aufgenommene Kinofilm oder ein 3-Gang-Gourmet-Menü mit Ihrem Partner, bleibt Ihren individuellen Wünschen überlassen.

#3 Pflegen Sie digital Kontakte

Eine telefonische Umarmung ist mittels Videotelefonie mittlerweile kein Problem mehr. Melden Sie sich bei regelmäßigen und eingeschlafenen Kontakten und spenden Sie Zeit – ein Gut, das heutzutage zu den wertvollsten ideellen Gütern des Lebens zählt.

 


Manfred Heiber Coaching
Paar- und Familienberatung
Föhrenweg 2
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