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Wer einmal fremdgeht, geht immer fremd - stimmt das wirklich?

fremdgehen, wer fremdgeht

Inhaltsverzeichnis

„Wer einmal betrügt, wird es wieder tun“ – kaum ein Satz hat mehr Gewicht, wenn es um Beziehungen geht. Untreue verletzt zutiefst, erschüttert das Vertrauen und stellt Paare vor die Frage: Gibt es überhaupt eine zweite Chance, oder ist Fremdgehen immer Teil eines Musters?

Tatsächlich zeigt eine Studie der University of Denver, dass Menschen, die einmal untreu waren, dreimal häufiger auch in zukünftigen Beziehungen fremdgehen. Doch bedeutet dies automatisch, dass Menschen sich nicht ändern können? Oder gibt es Hoffnung auf echte Veränderung?

In diesem Artikel beleuchten wir wissenschaftliche Erkenntnisse, Expertenmeinungen und die Rolle, die Therapie bei der Bewältigung von Untreue spielen kann. Denn eine Krise bedeutet nicht immer das Ende – oft ist sie auch eine Chance.

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Das Wichtigste in Kürze

  1. Studien zeigen, dass Menschen, die bereits fremdgegangen sind, statistisch häufiger erneut untreu werden.
  2. Persönliche und psychologische Faktoren beeinflussen maßgeblich das Risiko erneuter Untreue.
  3. Experten bestätigen, dass Veränderung durch professionelle Hilfe und persönliches Engagement möglich ist.
  4. Paartherapie hilft, Vertrauen neu aufzubauen und die Beziehung langfristig zu stabilisieren.

Im folgenden Artikel gehen wir diesen Punkten genauer auf den Grund und geben praktische Tipps, wie Paare eine Krise nach Untreue gemeinsam überwinden können.

Was sagen Studien zur Wiederholungsgefahr von Untreue?

Die Frage, ob Untreue ein einmaliger Fehltritt bleibt oder sich als Muster wiederholt, beschäftigt auch die Wissenschaft. Studien liefern dazu klare Hinweise:

Laut der oben schon genannten Untersuchung der University of Denver ist das Risiko, erneut fremdzugehen, bei Personen, die bereits einmal untreu waren, dreimal höher als bei Personen ohne vorherige Seitensprünge.

„Personen, die in ihrer vorherigen Beziehung untreu waren, sind in ihrer nächsten Partnerschaft deutlich anfälliger für weitere Seitensprünge.“

– Kayla Knopp, Autorin der Studie

Auch psychologische Forschung bestätigt, dass bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und Bindungsstile mit wiederholter Untreue zusammenhängen. Menschen mit unsicheren Bindungsstilen, insbesondere Ängstlichkeit oder Vermeidung, neigen stärker dazu, wiederholt untreu zu werden (NCBI Studie).

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Faktoren, die das Risiko erneuter Untreue erhöhen:

Risikofaktor Erklärung:

Unsicherer Bindungsstil (ängstlich/vermeidend)

Schwierigkeiten mit Nähe oder Angst vor Zurückweisung erhöhen das Risiko

Geringe Gewissenhaftigkeit

Wenig Verantwortungsgefühl und Impulskontrolle

Fehlende Kooperationsbereitschaft

Schwierigkeiten, auf Bedürfnisse des Partners einzugehen

Doch Vorsicht: Statistiken geben keine Garantie für individuelles Verhalten. Die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung hängt auch stark von der persönlichen Bereitschaft ab, sich mit den Ursachen der Untreue auseinanderzusetzen und Veränderungen aktiv anzugehen.

Praxistipp:

  1. Bedürfnisse klar äußern: Sprechen Sie regelmäßig und offen miteinander über Wünsche und Bedürfnisse, bevor sich eine Distanz einschleicht.
  2. Professionelle Unterstützung: Ein erfahrener Paartherapeut hilft, tieferliegende Ursachen zu erkennen und gemeinsame Lösungsstrategien zu entwickeln.

Im nächsten Abschnitt beschäftigen wir uns damit, ob und wie sich Menschen nach einem Seitensprung tatsächlich ändern können – und welche Bedingungen dafür entscheidend sind.

Warum Menschen fremdgehen – tieferliegende Ursachen

Untreue entsteht meist nicht aus einer Laune heraus, sondern hat oft tieferliegende emotionale oder psychologische Ursachen. Viele Menschen betrügen ihren Partner nicht mit böser Absicht, sondern weil sie in ihrer aktuellen Beziehung wichtige Bedürfnisse vermissen – häufig ohne es bewusst wahrzunehmen.

Paartherapeuten beobachten oft, dass Seitensprünge Ausdruck von emotionaler Einsamkeit, Anerkennungsmangel oder Schwierigkeiten mit Nähe sind. Besonders Menschen mit unsicherem Bindungsverhalten neigen dazu, sich in kritischen Momenten außerhalb ihrer Beziehung Bestätigung oder emotionale Sicherheit zu suchen.

„Untreue ist selten nur ein körperliches Bedürfnis. Meist steckt dahinter ein unerfülltes emotionales Verlangen – etwa nach Nähe, Wertschätzung oder Lebendigkeit.“ – Dr. Kathy Nickerson, Paartherapeutin (DrKathyNickerson.com)

Die Gründe für Fremdgehen sind komplex und individuell. Sie zu verstehen, ist der erste Schritt, um Veränderung möglich zu machen – egal ob innerhalb einer bestehenden Beziehung oder als Basis für eine zukünftige, stabilere Partnerschaft.

Kann ein Mensch sich nach einem Seitensprung wirklich ändern?

Die Frage, ob Menschen nach einem Seitensprung ihr Verhalten dauerhaft verändern können, lässt sich nicht pauschal beantworten. Aus psychologischer Sicht ist Veränderung möglich, aber sie geschieht nicht einfach von selbst.

Damit eine dauerhafte Veränderung stattfinden kann, sind laut Experten folgende Voraussetzungen entscheidend:

  1. Aufrichtige Selbstreflexion: Bereitschaft, ehrlich hinzusehen und die wahren Ursachen der Untreue zu erkennen.
  2. Übernahme von Verantwortung: Anerkennen, dass der Seitensprung nicht zufällig, sondern eine Entscheidung war – und dafür Verantwortung übernehmen.
  3. Echte Motivation: Ein klarer Wunsch nach persönlichem Wachstum und echter Veränderung, nicht nur als Reaktion auf Druck von außen.
  4. Professionelle Unterstützung: Therapie oder Coaching können helfen, alte Muster aufzubrechen und neue Verhaltensweisen nachhaltig zu etablieren.

Ob jemand nach einem Seitensprung treu bleiben kann, hängt maßgeblich von der persönlichen Bereitschaft und dem Mut ab, sich den tieferliegenden Ursachen offen zu stellen und daran aktiv zu arbeiten.

Welche Rolle spielt Paartherapie bei Untreue?

Paartherapie kann für Paare nach einem Seitensprung eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, verlorenes Vertrauen neu aufzubauen und eine stabile Basis für die Zukunft zu schaffen. Therapeutische Begleitung ermöglicht es beiden Partnern, die Krise nicht nur zu bewältigen, sondern auch als Chance für ein tieferes gegenseitiges Verständnis zu nutzen.

Besonders bewährt haben sich dabei Methoden aus der systemischen Paartherapie oder auch aus der emotionsfokussierten Paartherapie (EFT), da sie nicht nur Symptome behandeln, sondern tieferliegende Muster und Bedürfnisse sichtbar machen.

Praxistipp:

Wie Paare Paartherapie optimal nutzen können:

  1. Offenheit schaffen: Sprechen Sie in der Therapie ehrlich über Ihre Gefühle, Ängste und Wünsche, auch wenn es zunächst schwerfällt.
  2. Gemeinsame Ziele definieren: Legen Sie gemeinsam fest, was Sie erreichen wollen – etwa Vertrauen stärken, Kommunikation verbessern oder alte Verletzungen verarbeiten.
  3. Geduld und Realismus: Akzeptieren Sie, dass Vertrauen Zeit benötigt. Veränderung geschieht in kleinen Schritten, seien Sie daher geduldig und feiern Sie jeden Fortschritt.
  4. Zwischen den Sitzungen weiterarbeiten: Setzen Sie Impulse und Übungen, die Sie in der Therapie erhalten, im Alltag bewusst um, um die Veränderung aktiv zu unterstützen.

Paartherapie ist kein schneller Zaubertrick, aber eine effektive Methode, um die Beziehung nach einem Vertrauensbruch wieder auf einen guten Weg zu bringen.

Wann lohnt es sich, um die Beziehung zu kämpfen – wann nicht?

Die Entscheidung, ob man nach einem Seitensprung an der Beziehung festhalten sollte oder nicht, fällt oft schwer. Nicht jede Beziehung lässt sich nach Untreue retten – doch viele Paare schaffen es, aus einer Krise gestärkt hervorzugehen. Die folgenden Indikatoren helfen Ihnen dabei, klarer einzuschätzen, ob sich der Einsatz lohnt:

Es lohnt sich, zu kämpfen, wenn… Eine Trennung könnte besser sein, wenn…

beide Partner bereit sind, offen miteinander zu sprechen und Verantwortung zu übernehmen.

keine Einsicht oder Bereitschaft besteht, Verantwortung für den Seitensprung zu übernehmen.

eine echte Bereitschaft zur Veränderung vorhanden ist, unterstützt durch professionelle Begleitung.

Versprechen zur Veränderung immer wieder gebrochen werden, ohne ernsthafte Anstrengungen.

noch tiefe Gefühle und gegenseitige Wertschätzung vorhanden sind.

die emotionale Verbindung kaum noch besteht und sich beide Partner zunehmend voneinander entfernen.

beide Partner langfristige Ziele teilen und eine gemeinsame Zukunft wünschen.

grundlegende Werte oder Zukunftspläne nicht mehr vereinbar sind.

Diese Indikatoren dienen als Orientierung, letztlich aber bleibt die Entscheidung immer individuell und sehr persönlich.

Häufige Fragen (FAQ)

1. Kann ich meinem Partner nach einem Seitensprung je wieder vollständig vertrauen?

Ja, Vertrauen lässt sich wieder aufbauen – doch es braucht Zeit, offene Kommunikation und oft therapeutische Unterstützung. Viele Paare berichten sogar, dass ihr Vertrauen nach einer gemeinsam überwundenen Krise tiefer und bewusster ist als zuvor.

2. Bedeutet ein Seitensprung, dass mein Partner mich nicht mehr liebt?

Nicht zwangsläufig. Untreue entsteht oft aus emotionaler Unzufriedenheit oder ungelösten Problemen innerhalb der Beziehung. Sie ist meist Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse, nicht mangelnder Liebe.

3. Wie lange dauert es, bis eine Beziehung nach Untreue wieder „normal“ wird?

Die Heilung braucht Zeit, häufig mehrere Monate oder länger. Entscheidend ist nicht das Tempo, sondern die Bereitschaft beider Partner, gemeinsam ehrlich an der Beziehung zu arbeiten.

4. Sollte ich die Details des Seitensprungs kennen oder lieber nicht?

Das hängt von Ihnen ab: Einige Menschen empfinden Offenheit als wichtig für die Verarbeitung, andere fühlen sich von Details belastet. Sprechen Sie offen darüber, wie viel Information Sie wirklich benötigen, um vertrauen zu können.

5. Wann sollte ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Wenn Sie merken, dass Sie allein nicht weiterkommen, ständig kreisende Gedanken haben oder Kommunikation unmöglich erscheint, ist professionelle Begleitung sinnvoll. Paartherapie hilft Ihnen, wieder konstruktiv miteinander umzugehen und Lösungen zu finden.

Fremdgehen muss nicht das Ende bedeuten – aber wie geht es jetzt weiter?
Wenn Sie sich in dieser Situation wiederfinden und nicht wissen, ob und wie ihre Beziehung eine zweite Chance hat, kann professionelle Unterstützung helfen. In meiner systemischen Paartherapie in München begleite ich euch dabei, Vertrauen neu aufzubauen und herauszufinden, ob eure Liebe eine Zukunft hat.

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Ihr Manfred Heiber

Manfred Heiber

Mein Name ist Manfred Heiber systemischer Paartherapeut (DGSF) und in vielen Sitzungen mit Paaren höre ich immer wieder die Frage:

Untreue – ein Ende oder eine zweite Chance?

Ein Seitensprung erschüttert das Vertrauen zutiefst. Doch bedeutet er automatisch das Aus für die Beziehung? Oder kann er der Ausgangspunkt für ehrliche Gespräche, tiefere Verbundenheit und echte Veränderung sein?

In meiner systemischen Paartherapie in München unterstütze ich euch dabei, die Ursachen der Untreue zu verstehen, Vertrauen Schritt für Schritt neu aufzubauen und gemeinsam zu entscheiden, welchen Weg ihr gehen möchtet.

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